Sobald im Frühling die ersten zarten Spargelstangen aus der Erde blitzen, ist klar: Jetzt wird’s ernst am Esstisch. Kaum ein Gemüse hat eine so kurze, aber leidenschaftlich gefeierte Saison wie der Spargel. Und wie es sich für eine Diva gehört, stellt er gerne die Frage: „Und wer kommt mit mir ins Glas?“ – sprich: Welcher Wein darf ihn begleiten?
Spargel schmeckt fein, dezent und mit einer leicht grasigen Bitternote. Er ist schüchtern, wenn es um zu viel Würze geht, und überempfindlich gegenüber starken Weinen. Ein tanninreicher Cabernet dazu? Das wäre ungefähr so, als ob man auf einer Yogamatte Stöckelschuhe trägt – passt einfach nicht.
Naheliegend – und absolut richtig: Weißwein ist Spargels bester Freund. Beliebt sind etwa:
Wer zu Sauce hollandaise oder Butter greift, darf auch einen kräftigeren Wein wählen, etwa einen Grauburgunder.
Rosé ist wie der aufgeschlossene Nachbar, der immer gute Laune verbreitet. Er bringt fruchtige Frische und Süffigkeit, die wunderbar mit Spargelgerichten harmonieren, besonders wenn roter Spargel oder eine fleischige Beilage im Spiel sind.
Auch prickelnd passt! Ein Winzersekt brut oder ein feiner Crémant hebt den Spargel auf die Feststufe – perfekt für den Sonntagsbrunch im Frühling.
Wer nicht auf Rotwein verzichten will, kann es mit einem hellen Spätburgunder oder einem Blaufränkisch probieren – wenig Tannin, viel Feinheit. Ein kräftiger Bordeaux hingegen würde Spargel wohl beleidigt vom Teller schubsen.
Spargel ist wie ein guter Freund: Er braucht keinen dominanten Partner. Ein leichter, frischer Wein mit dezenter Säure und feiner Aromatik ist ideal. Wer mutig kombiniert, entdeckt, dass Spargel Gesellschaft liebt – solange sie charmant und taktvoll auftritt. Und mal ehrlich: Ist es nicht herrlich, wenn Teller und Glas gemeinsam den Frühling feiern?